So pflegen Sie Ihren Akku richtig

So pflegen Sie Ihren Akku richtig

Akkumulatoren oder Akkus können wiederaufgeladen werden und sparen so eine entsprechende Anzahl an herkömmlichen Primärzellen ein. Dies gilt jedoch nur, wenn sie fachgerecht gelagert, genutzt und wieder aufgeladen werden. Der mehrmalige Gebrauch macht Akkus auf der einen Seite zu einem umweltentlastenden Produkt. Auf der anderen Seite enthalten die heute überwiegend eingesetzten Nickel-Cadmium-Akkumulatoren große Mengen (bis zu 20 Gewichtsprozent) des giftigen Cadmiums.

Hersteller versprechen für Akkumulatoren 500 bis zu 1000 Wiederauflade-Zyklen, jedoch hängt diese lange Lebensdauer entscheidend von dem richtigen Gebrauch der Akkus, also von Ihnen als Nutzer ab. Untersuchungen haben ergeben, dass zum Beispiel in der Schweiz die Nutzer durchschnittlich nur 50 Ladezyklen pro Akku erreichten, wodurch die Umwelt- und Kostenvorteile eines wiederaufladbaren Akkus nicht mehr gegeben sind.

Anwendungsfehler vermeiden:

Akkus entladen sich bei Nichtbenutzung wesentlich schneller als Primärbatterien: Lassen Sie einen geladenen Akku ungenutzt liegen, so sinkt seine Spannung. Gute Ladegeräte haben deshalb eine sogenannte Erhaltungsladungsfunktion, in der die Akkus so lange verbleiben können, bis sie mit voller Leistung wieder in Betrieb gehen. Dies bedingt in der Regel aber einen ständigen Stromverbrauch des Ladegerätes, der höher sein kann als der für die eigentliche Akkuladung benötigte Stromverbrauch.

Eine Besonderheit ist bei den NiCd-Akkus zu beachten. Diese können durch den sogenannten "Memory-Effekt" entscheidend ihre Lebensdauer einbüßen: Werden die Akkus bereits wieder aufgeladen, bevor sie ihren optimalen Entladezustand erreicht haben, so "merkt" sich die Zelle diese Stellung und kann nun durch Wiederaufladung nicht mehr die volle Kapazität erreichen. Der "nicht entladene Teil" des Akkus kann nicht mehr reaktiviert werden. Der Akku ist bei erneutem Gebrauch dann sehr bald wieder entladen. Sie werden dann schnell bereit sein, den Akku wegzuwerfen, obwohl er unter Umständen nur wenige Ladezyklen erlebt hat.

Im Gegensatz dazu werden Akkus durch eine sogenannte Tiefentladung (das vollständige "Auslutschen") dauerhaft zerstört. Ein Wiederaufladen ist dann nicht mehr möglich. Die Tiefentladung muss deshalb unbedingt vermieden werden (im Gegensatz zu der notwendigen Entladung bis zum optimalen Entladepunkt, die den Memory-Effekt vermeiden hilft).

Benutzen Sie einen Akku zum Beispiel in einem Gerät ohne Tiefentladungsschutz (Abschalten bei Unterschreitung einer bestimmten Mindestspannung), so sind er und damit auch seine Vorteile bald zerstört.

Gute Ladegeräte einsetzen:

Der richtige Entladezustand zwischen Tiefentladung und Memory-Effekt kann nur durch ein elektronisches Ladegerät erreicht werden. Es entlädt die Akkus bis zum optimalen Punkt ("Entladeschlussspannung"), bevor sie wieder aufgeladen werden. So können höhere Zyklenzahlen erreicht werden. Gute Ladegeräte und ihre richtige Handhabung helfen, die optimale Gebrauchstauglichkeit der Akkus über einen langen Zeitraum sicherzustellen. Mit geeigneten Ladegeräten ist sogar das "Auffrischen" von Akkus möglich, die ihren Dienst bereits verweigern. Durch kontrolliertes Entladen/Wiederaufladen in mehreren Zyklen im Ladegerät "lernen" diese Akkus wieder, ihren Dienst zu tun.

In den Betriebsanleitungen der Ladegeräte werden die möglichen Einsatzbereiche der Geräte genau beschrieben. In Ladegeräte, die ausschließlich Akkus aufladen sollen, dürfen niemals Primärbatterien eingesetzt werden, denn es besteht dann Explosionsgefahr. Auch dürfen sie in vielen Ladegeräten nur NiCd-Akkus und keine anderen Akkus laden.

Die richtige Auswahl und Bedienung des Ladegerätes ist ein aufwendiger, aber notwendiger Schritt für den umweltverträglicheren Gebrauch von Akkus.

Es sind auch Ladegeräte auf dem Markt die nahezu alle Akkutypen aufladen können. Sie verfügen über eine entsprechende Elektronik und sind in einem Haushalt einsetzbar, in dem verschiedene Akkus verwendet werden.